Heute präsentieren wir einen Beitrag unseres Partners SK Verbundenergie AG aus Regensburg, der Betreibern von Biogas-BHKWs im Flexbetrieb unterstützen soll, die am Markt unterschiedlichen Fahrplan-Modelle richtig einzuordnen. Es geht ja schließlich darum, mit dem Fahrplan die Erträge im Flexbetrieb zu optimieren. Hier der erste Beitrag zu diesem Thema von Christian Dorfner von der SK Verbundenergie AG.
Fahrplan ist nicht gleich Fahrplan
Fast alle Vermarkter bieten mittlerweile Fahrplan-Lösungen an. Lässt man die zum Teil enormen Erlösunterschiede außer Acht, sind die Unterschiede auf dem ersten Blick schwer erkennbar. Wie kann sich ein Betreiber bei den Angeboten nun zurechtfinden? Wir zeigen in den nächsten Wochen die wesentlichen Varianten und deren Vor- und Nachteile auf. Heute werfen wir einen Blick auf die aktuellen Modelle, die mit Preisvorhersagen und Regelenergie arbeiten.
Beste Preise
Die einfachste Form einer Fahrplanlösung ist, “beste Preise” zur Verfügung zu stellen. Der Vermarkter bietet für den nächsten Tag oder für die nächste Woche eine Übersicht der zu erwartenden Stundenpreise an, markiert in rot und grün für schlechte und gute Zeiten. Anhand dieser darf der Betreiber selbst seinen Fahrplan hineinlegen, der Vermarkter übernimmt das Ergebnis und die BHKW werden über die Fernsteuerung zu- oder abgeschaltet.
Diese Art von Fahrplanmanagement wird als besonders anlagenfreundlich mit maximalen Freiheiten für den Betreiber angeboten. Jedoch trägt der der Betreiber jegliches Risiko einer falschen Fahrplanerstellung, von Ausfällen, von Wirkungsgrad- und Wärmeverlusten oder zusätzlichen Wartungskosten. Er bezahlt bei Abweichungen von Fahrplan die Kosten für Ausgleichsenergie.
Da der Vermarkter hingegen keinerlei Risiko übernimmt, kann er gerne großzügig wirken und mit hohen Prozenten locken. Der zusätzliche Anteil von oft 30%, die er für ein Kundenportal und eine einfache Preisprognose erhält, ist für den Vermarkter leicht verdientes Geld.
Regelenergie
Oft wird das Modell „beste Preise“ mit Regelenergie kombiniert, kann aber auch für sich alleine angeboten werden. Die Unterschiede in der Handhabung sind für den Betreiber gering. Bei der Regelenergie muss die Anlage den Fahrplan für eine ganze Woche im Voraus in HT/NT-Blöcken festlegen, da dies das aktuelle Handelsintervall für Regelenergie ist. Ein echter Fahrplan mit BHKW im Start-Stopp-Betrieb kann aber unmöglich für eine Woche im Voraus festgelegt geschweige denn eingehalten werden.
Es gibt natürlich Anlagen, die sich für Regelenergie eignen. Diese sind meist stark in ihrer Fahrweise eingeschränkt und somit nur bedingt für einen echten Fahrplanbetrieb geeignet. Trotz Biogasspeicher und zusätzlicher BHKW Kapazität diktiert hier der Wärmebedarf die Leistung, meist als Dauerläufer. Die übrigen BHKW werden geschont. Diese BHKW können prinzipiell gut am Regelenergiemarkt platziert werden, auch die Fahrplanerstellung über konstante Dauerläufer ist einfacher.
Vorsichtig muss man aber mit den Erlösprognosen umgehen. Die zum Teil erstaunlich guten und im Verkaufsgespräch vorgestellten Gewinne einzelner Anlagen basieren überwiegend auf einem extrem hohen Arbeitspreis. Diese Möglichkeit wurde von der Bundesnetzagentur als volkswirtschaftlich irregulär erkannt und wird ab Oktober zu keinen Zusatzerlösen mehr führen.
Zudem sind die Preise am Regelenergiemarkt übergreifend unter starkem Druck – für alle Arten Minutenreserve, Sekundär- und Primärregelleistung. Und neben den Erträgen müssen auch die Betriebskosten genau betrachtet werden. Oft werden die Wirkungsgradkosten und die Belastungen der BHKW beim kurzfristigen hoch- und runterfahren nicht mit eingerechnet. Der Betreiber verdient scheinbar vernünftig bei dieser Vermarktung, am Jahresende fehlen aber 500 Tonnen Silage.
Die Messlatte: echte, individuelle Fahrpläne
Kaum ein Anbieter unterstützt den Betreiber aber beim Erstellen der Fahrpläne, kaum einer übernimmt auch die Risiken. Die SK Verbundenergie AG hingegen bietet eine vollautomatische und individuelle Fahrplansteuerung an, die die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage in den Mittelpunkt stellt. Wir berücksichtigen Wirkungsgrade ebenso wie die Wärmeabgabe oder den Pufferspeicher. Der Betreiber meldet lediglich größere Ausfälle, ansonsten gibt es keine täglichen oder wöchentlichen Meldepflichten oder sonstige Arbeiten mit der Fahrplanerstellung.
Wie das genau funktioniert und welche anderen Modelle noch bei den Direktvermarktern angeboten werden, lesen Sie im nächsten Beitrag.