Zur zweiten Fachtagung Biogas in diesem Jahr von Treurat & Partner waren 85 Biogasanlagen-Betreiber gekommen, um sich über ihre praktischen Erfahrungen und erzielten wirtschaftlichen Ergebnisse auszutauschen. Der Besuch der Biogasanlage in Sürup am Morgen vor Beginn der Tagung zeigte neben der Anlagenkonzeption auch Erfahrungen mit dem Betrieb der Biogasmotoren und der Servicequalität involvierter Partner.
Nach einem Vortrag zum Thema EEG-konformer BHKW – Anlagenerweiterung bzw. – Austausch und einem weiteren Vortrag Alternativen zum Einsatz von Mais in Biogasanlagen mit dem Titel “Getreide-GPS und Zwischenfrüchte als Alternative zum Mais” stellte Peter Krabbe den Verein IG Biogasmotoren kurz vor der Mittagspause den Teilnehmern vor.
Eigene leidvolle Erfahrungen in 2 Blockheizkraftwerken mit der eingesetzten Motorentechnik zeigten den Teilnehmern die Notwendigkeit auf, die vorhandenen Erfahrungen mit guten und weniger guten Servicepartnern und Motorenherstellern zu teilen, damit die Branche, wie schon in der Windenergieanlagenbranche praktiziert, rasch lernt, die Anforderungen der Biogasanlagen-Betreiber ernst zu nehmen und mit Produkt- und Serviceverbesserungen hierauf zu reagieren. Erst mit einem hinreichend großen Zahlengerüst aus dem Feld der Biogasmotoren-Betreiber würde man auch Gewicht bei Herstellern und Servicepartnern entfalten können. Die ersten Reaktionen der Hersteller auf die Vereinsgründung zeigten, dass man die Entwicklung sehr aufmerksam verfolge.
Die anwesenden Teilnehmer berichteten von ersten Versicherer-Reaktionen auf die zunehmenden Zahl von Motorschäden und die Notwendigkeit, die Hersteller und Packager mit Felddaten und geschlossenem Auftreten dazu zu bewegen, die Schwachstellen ihrer Produkte zu verbessern.
Der Vortrag von Herrn Aschmann von der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft zumThema “Herausforderungen an die BHKW Technik in der Direktvermarktung” stellte die technischen Anforderungen an Biogasmotoren dar, zukünftig nicht nur in der Betriebsart “Vollast” gefahren zu werde, sondern auch mit Teillastzuständen und häufigen Starts nach Stillstandsphasen umzugehen. dafür sei die heutige Biogasmotoren-Technik nicht ausgelegt, ebenso müsste die technische Betriebsführung für wechselnde Lastanforderung nachgerüstet werden.
Unterstrichen wurde die Bedeutung sorgfältiger Wartung. Anhand von Betriebsdaten konnte gezeigt werden, dass sich aufwändige Wartung rechnet, die Verfügbarkeit hoch gehalten werden könne und der Wirkungsgrad der Biogasmotoren-Anlage deutlich besser sei als bei einer eher fallweise durchgeführten Wartung.