Betreiber haben alle Hände voll zu tun, damit ihre Biogasmotoren-BHKWs störungsfrei laufen. Dass sie dies leider nicht tun, ist hinlänglich bekannt. Daher tragen wir alle nützlichen Erfahrungen und Expertise zusammen, um daraus für Betreiber Praxistips in Form von einfach zu handhabenden Checklisten zu erstellen.
Das für Betreiber im Alltag wichtigste Thema ist die laufende Überwachung der Betriebsparameter, die einen störungsfreien Betrieb ermöglichen. dazu zählen z.B. die Temperaturen des Kühlwassers, des Schmieröles und des Gemisches sowie die Abgas- und Brennraumtemperaturen. Laufen diese Temperaturen aus dem zugelassenen Toleranzfeld, drohen Betriebsunterbrechungen und teure Reparaturen. Für Spezialisten zeigen sie auch auf mögliche Fehlerursachen, erfordern aber zumeist weitere Maßnahmen zur Fehlereingrenzung.
Die gilt auch für weitere Betriebsparameter wie Störstoffe im Biogas und die Ergebnisse der Schmierölanalyse, die ebenfalls regelmäßig gemessen werden müssen. Sie sind sichere Früh-Indikatoren für drohende Motorschäden.
Checklisten auch zur Prüfung der Anlageninstallation
Mit der Überwachung der Betriebsparameter ist es leider nicht getan, um sich vor Schäden zu schützen. Die ersten Datenaufnahmen in Biogas-BHKWs unserer Mitglieder haben eine Reihe von Mängeln im Aufbau der Biogas-BHKWs gezeigt, die sich in zwei Gruppen unterteilen lassen:
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Fehlerhaftes Engineering der Komponenten zum eingesetzten Biogasmotor, z.B.
- Zu klein bemessene Wärmetauscher
- zu schwache Ausführung des Fundamentes, unstabiler ,dem Aggregategewicht nicht standhaltender Containerboden
- unzureichende Containerbe- und Entlüftung, die nicht den Vorgaben des Motorenherstellers entsprechen, etc.
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Fehlerhafte Realisierung des geplanten Biogas-BHKW, z.B.
- falsch angebrachte Entlüftungen an Kühlern,
- nicht an die Motorsteuerung angeschlossene Wassermangelsicherungen
- keine ausreichende Steuerung, besser Regelung, der Ansauglufttemperatur über die Jahreszeiten, etc.
- unzureichende Kühlleistung wegen zu naher Montage an heißen Bauteilen wie Abgasturbolader etc. und räumlicher Enge
- Scheuerstellen stromführender Messleitungen
- mangelhafte Ausrichtung von Motor und Generator und ihre fehlende Überwachung durch regelmäßige Messung
- Wirkungslose Motorlagerung durch “auf Block” gesetzte Dämpfungselemente etc.
Erschwerend kommt hinzu, dass Motorenhersteller aufgrund des Wettbewerbsdruckes und der einseitigen Orientierung auf möglichst hohe Wirkungsgrade konstruktive Sorgfalt haben vermissen lassen. Die ging und geht heute immer noch stark zu Lasten der Zuverlässigkeit der Biogasmotoren.
Damit Betreiber für ihren eigenen Verantwortungsbereich (einfache Wartungs- und Kontrollmaßnahmen) und für den Aufgabenbereich externer Serviceteams für aufwändigere Wartungs- und Reparaturaufgaben besser gewappnet sind , erhalten sie Hinweise zur eigenen Umsetzung und die wichtigen Fragen für die Arbeitspakete der notwendigen Spezialisten.
Mitglieder finden im Downloadbereich nun auch eine Rubrik “Checklisten”, die wir kontinuierlich erweitern. Vor dem Hintergrund der geplanten Laufzeit der Biogasmotoren müssen Betreiber die zum Teil schwerwiegenden Kinderkrankheiten möglichst schnell abstellen, um einen wirtschaftlichen Betrieb wiederherzustellen. Wir wollen Sie dabei unterstützen, dass dies kostengünstig und mit nachhaltigem Effekt geschehen kann.