Nach der zweitägigen Grundlagenausbildung zum Thema Betriebssicherheit ist der Betreiber einer Biogasanlage verpflichtet, nach vier Jahren eine Auffrischung für den Unternehmer und eine zweite Person durchzuführen. Das wird von vielen Betrieben zunächst einmal als Verpflichtung verstanden, die Zeit und Geld kosten. Auf der anderen Seite zeigen die Schadensfälle, wie wichtig Grundlagenwissen in der Praxis ist. Es geht darum, unerwünschte Konsequenzen aus Personen-, Sach- und Umweltschäden zu vermeiden. Da die “Kurve des Vergessens” bei jedem mehr oder minder stark zuschlägt, ist eine Auffrischung immer hilfreich. Zumal dann, wenn wichtige Themen in Form von neuen gesetzlichen Auflagen hinzukommen.
Beobachtungen zum Thema Betriebssicherheit
Die IG Biogasmotoren wird regelmäßig mit Blick auf das Biogas-BHKW in Schadensfällen angesprochen, die sehr unterschiedlichen Urspungs sind. Fehlerhafte Instandsetzungsarbeiten am BHKW führen oft zu Sachschäden am Motor und wegen seines Ausfalls auch zu einer Betriebsunterbrechung. Fehler sind menschlich und können überall passieren. Es kommt dann für den Betreiber darauf an, wer übernimmt hierfür die Verantwortung. Servicebetriebe sind gegen Mitarbeiterfehler beim Kunden im Regelfall versichert. Sodass in diesem Fall nicht die Versicherungen des Betreibers für einen Instandsetzungsfehler einspringen, sondern die Haftpflichtversicherung des Servicebetriebes. Diese Fälle lassen sich besonders gut aufklären, wenn die Betriebsdaten des BHKWs gut dokumentiert sind.
Routine im Schadensfall wünscht sich keiner,
aber sie wäre oftmals hilfreich. BHKW-Brände sind ausgesprochen unangenehm, da diese oft in der Nähe von gasgefüllten Fermentern passieren. Als betroffener Betreiber steht dieser oft auch unter Schock, was nur zu verständlich ist. Wenn dann Alarmierungsketten ins Leere laufen und die Feuerwehr in großem Respektsabstand erst einmal vorsichtig sondiert, geht oft wertvolle Zeit verloren. Eine Feuerwehrübung als Bestandteil eines Konzeptes zur Betriebssicherheit ermöglicht auch sicheres Vorgehen der Feuerwehr bei der Brandbekämpfung, weil diese dann genau weiß, wie sie vorzugehen hat. Ein aktuell gehaltenes Telefonverzeichnis wird im Notfall geschätzt, die Ansage “kein Anschluss unter dieser Nummer” dagegen eher nicht.
Wenn dann noch die Stromversorgung abgeschaltet werden muss oder unterbrochen ist, bekommt ein Notstromkonzept ein ganz anderes Gewicht. Die Notstromversorgung der Fackel und der Gebläse zur Stabilisierung der Fermenterhauben wäre dann sicherzustellen.
Versicherer schauen sich BHKW-Betriebsdaten gern an, um zu prüfen, ob Betreiber-Pflichten zur Betriebsführung des BHKWs erfüllt wurden. Darüber hinaus lassen sich Umsatzausfälle für Strom und Wärme sauber nachweisen, ebenso eine ordnungsgemäße Wartung des Aggregates. Hier sei der Hinweis erlaubt, dass nicht nur Motor und Generator der Wartung bedürfen, sondern auch die Peripherie. Das Gasgebläse, die Gasaufbereitung und die Schaltschränke sowie der Transformator sind ebenso regelmäßig zu warten, damit diese die Anforderungen an Betriebssicherheit erfüllen. Für Komponenten der Gärstrecke gilt dies natürlich ebenfalls.
Sicherheit auch für unsere Seminarteilnehmer
In der Vorbereitung der Präsenzseminare zur Auffrischung und Aktualisierung der geforderten Fachkunde sind wir auch mit den unterschiedlichen regionalen Sicherheitsbestimmungen zur Seminardurchführung konfrontiert. Die eingebundenen Tagungshotels können für unsere Seminare die Konformität zu diesen Vorschriften sicherstellen und verfügen jeweils über ein eigenes Hygienekonzept. Auch im Präsenz-Seminar zu Corona-Zeiten möchten wir, dass Sie gesund bleiben. Den Anmeldeflyer für das Seminar in Büdelsdorf und Rotenburg finden Sie im jeweiligen Ortsnamen verlinkt.