Die heißen Sommerwochen haben für einen deutlichen Anstieg von thermisch überlasteten Biogasmotoren gesorgt. Betreiber haben sich bei uns mit der ganzen Bandbreite möglicher Hitzeschäden gemeldet:
- Biogasmotoren zeigen starkes Klopfen,
- werden von der Motorsteuerung in der Leistung um 25-30% reduziert und
- erleiden in einzelnen Fällen den Hitzekollaps mit einem Kolbenfresser.
In vielen Fällen wirken mehrere Einflüsse gleichzeitig und sorgen so für den Hitzestress der Biogasmotoren. Hier die häufigsten Ursachen:
- Wärmetauscher sind oft knapp dimensioniert. Wenn dann noch Verkalkung oder Verschmutzung hinzukommen, wird die anfallende Motorwärme nicht stark genug abgeleitet, die Kühlwassertemperatur steigt an.
- Der Gemischkühler schafft es nicht, das Gemisch unter 50° Celsius zu bringen. Verschmutzung oder Verölung (unzureichende Ölnebelabscheidung der Kurbelgehäuseentlüftung) führt zu schlechter Wärmeübertragung. In der Folge bringt das zu warme Gemisch den Biogasmotor zum Klopfen.
- Die Einbindung der Notkühler oder die Wärmeabführung des Heizkreislaufes ist fehlerhaft vorgenommen. Notkühler sind verschmutzt und erreichen nicht ihre Kühlleistung, die aufgrund fehlender Wärmeabnahme gefordert ist.
Betreiber können Motorschäden durch Klopfen und eine Leistungsreduktion des Motors vermeiden. Hierfür ist der Temperaturhaushalt des Motors durch entsprechende Wartungsmaßnahmen oder auch durch notwendige Anlagenverbesserungen zu entlasten.
Zu beiden Themen wird die Interessen Gemeinschaft Biogasmotoren 2 weitere Technik-Seminare im Herbst anbieten. Die Seminare Anlagenoptimierung und Technische Betriebsführung werden Tips zur praktischen Umsetzung geben und den wirtschaftlichen Betrieb der Biogasmotoren unterstützen. Konsequent durchgeführte Wartung ist auch ein wichtiger Beitrag zur Schadensprävention. Seminar-Orte und -Termine werden zeitnah auf der Website veröffentlicht.