Es wird immer wieder heftig unter Betreibern diskutiert, welcher Weg der beste ist, um das Biogas-BHKW für notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten bei Laune zu halten. In der Praxis kristallisieren sich drei Fraktionen heraus: die erste will es mit eigenem Personal schaffen. Die zweite setzt auf den herstellerunabhängigen Instandsetzungsbetrieb. Die dritte Fraktion vertraut dem vom (Motoren-) Hersteller autorisierten Fachbetrieb. Das Biogas-BHKW instandhalten – gibt es ein Patentrezept?
Häufig wird diese Diskussion unter Kostengesichtspunkten geführt, was den Erfordernissen eines störungsfreien Betriebes nicht immer gerecht wird. Letztendlich muss man sich als Betreiber die Frage stellen, ob die Qualität der Dienstleistung ausreichend ist.
Profitabler Betrieb nur mit Qualität in der Instandhaltung
Wenn man sich vor Augen hält, dass knapp 70% der Biogasanlagen Verluste oder eine schwarze Null einfahren, dann haben ungeplante BHKW-Stillstände daran einen beträchtlichen Anteil. Umsatzausfälle durch Stillstand und hohe Instandsetzungskosten lassen sich aber durch kompetente Instandhaltung vermeiden.
Die Biogasmotoren, die heute im Einsatz sind, sind durchweg anspruchsvoll, was Umfang und Qualität von Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten betrifft. Motoren mit den heute geforderten guten Wirkungsgraden benötigen auch dafür passende Betriebsbedingungen. Damit sind unter anderem gut entfeuchtetes Biogas, richtig temperierte Ansaugluft und ausreichend gekühltes Gemisch gemeint. Laufen die Betriebsparameter aus dem zulässigen Fenster, gibt es Ärger: es drohen Schäden und ungeplante Stillstände.
Simple Motorentechnik verliert im Verbrauch und der Schadstoffemission
Auch scheinbar anspruchslosere ältere Motorentypen lassen sich nicht mit einem Minimalaufwand zuverlässig betreiben. Die noch im Markt befindlichen Biogasmotoren mit “Dinosaurier”-Technik werden sich in naher Zukunft aus dem Markt katapultieren, weil sie schlichtweg zuviel Biogas konsumieren und die vom Gesetzgeber geforderte Abgasqualität nicht im Betrieb einhalten können. Motoreinstellung vor und nach der Abgasmessung wird dann nicht mehr reichen.
Der Betreiber von Biogas-BHKWs kann mit der Biogasanlage nur dann Geld verdienen, wenn die technische Betriebsführung und der Instandhaltungsservice von zumindest ausreichender Qualität sind. Leider gibt es immer noch beträchtliche Qualitätsunterschiede bei eigenem Servicepersonal, bei freien Serviceunternehmen und auch bei Hersteller-autorisierten Betrieben. Versicherer und Banken fordern aus Gründen der Risikoreduktion in immer stärkerem Maße nachvollziehbare Maßnahmen von den Betreiben, qualifizierte Wartung und Instandsetzung sicherzustellen.
Servicepartner mit Qualität bringen den Ertrag, nicht der “Billigheimer”
Beispielhaft sei auf drei Aspekte hingewiesen, die zur ertragssichernden Instandhaltung gehören:
- Umsetzung der vom Motorenhersteller oder Anlagenbauer vorgeschriebenen Modellpflegemaßnahme, die der Sicherheit und Schadensprävention dient,
- Einsatz notwendiger Sonderwerkzeuge zur fachlich korrekten und zeitsparenden Durchführung von Instandsetzungsarbeiten und
- genaue Vorgabe von Einstell- und Messwerten sowie der richtigen Arbeitsschrittfolge am Aggregat anhand von detaillierten Instandsetzungsanweisungen.
Eine Checkliste mit Bewertungskriterien für Servicepartner halten wir zum kostenfreien Download bereit. Es geht um die Instandhaltungsleistung, die der Kunde zum profitablen Betrieb seiner Anlage benötigt.
Ganz gleich, welcher der drei Fraktionen sich ein Betreiber zuordnet: die Qualitätsunterschiede sind in der Praxis bei allen Fraktionen noch viel zu hoch. Die Wahl eines Instandhaltungspartners nur aus Kostengesichtspunkten zu wählen, ist nicht zu empfehlen. Qualitativ hochwertige Instandhaltung kostet erst einmal mehr Geld, dafür erspart es sehr viel Ärger und stellt die angestrebten Erträge der Biogasanlage und des BHKWs sicher. Es kann nicht wirtschaftlich zielführend sein, sich “kaputtzusparen”.
Arbeitsteilung ist in der BHKW-Instandhaltung notwendig
Es wird von vielen landwirtschaftlichen Betrieben in ihrem Kerngeschäft längst schon ein viel professionellerer Weg beschritten: es setzt doch heute keiner mehr seinen Traktor selbst instand, der in seiner Antriebs- und Bedientechnik über sehr viel Elektronik, Hydraulik und Pneumatik verfügt.
Auch in der Inanspruchnahme von Serviceleistungen geht es auch schon anders: die hocheffiziente und komplexe Erntetechnik wird heute vielfach gemietet. Garantierte Verfügbarkeit und genau planbare Kosten stehen den unkalkulierbaren Risiken gegenüber, wenn ein Betreiber dies selbst vorhalten und instandhalten müsste. Eine wirtschaftliche und kompetenzgerechte Aufgabenteilung.
Die Biogasanlage und das Biogas-BHKW sind ähnlich komplexe technische Systeme, die professioneller Betreuung bedürfen. Das ist eine notwendige Voraussetzung, um diese Anlagen ertragreich betreiben zu können. Wir unterstützen BHKW-Betreiber in der Bewertung des Status Quo, um Lücken aufzudecken und zu schließen. Und wir arbeiten an den Dienstleistungsunternehmen und Herstellern, damit diese ihren Service für BHKW-Betreiber verbessern.