Es war an einem Januartag des Jahres 2013, als ich mit Peter Krabbe zum Thema “Einsatz von erneuerbaren Energien in Unternehmen” ins Gespräch kam, wir unsere Erfahrungen austauschten und dann im Gespräch irgendwann der Satz fiel, der mich aufhorchen ließ: “Wir haben mit unseren Biogasmotoren wieder einen schweren Motorenschaden und müssen irgend etwas Grundsätzliches dagegen unternehmen.”
Ich begann mich sofort für dieses Thema zu interessieren. Meine eigenen beruflichen Erfahrungen als Maschinenbau-Ingenieur in der Instandsetzung von Fahrzeugen und Aggregaten konnten diese gehäuften Motorenprobleme nicht bestätigen. Es mussten also spezielle Gründe für diese auffällig hohe Zahl von Motorenschäden in dieser Branche geben. Mittlerweile sind die Schadenursachen aufgeklärt, sodass wirksame Schadenprävention auch bei Biogas-BHKWs möglich wird.
Mit weiteren Kollegen von Peter Krabbe, die alle selbst eine Biogasanlage betreiben oder Gesellschafter einer derartigen Anlage sind, wurde die Interessen Gemeinschaft Biogasmotoren im August 2013 gegründet. Als Mitgründer dieses (wirtschaftlich tätigen) Vereines bringe ich dort meine motorentechnischen Erfahrungen ein und übernahm die Geschäftsführung des Vereines.
Die BHKW-Packager und Motorenhersteller waren mir schon aus vorhergehenden Tätigkeiten in der Investitionsgüterbranche bekannt, sodass über diese Erfahrungsbrücken die Anforderungen der landwirtschaftlichen Betreiber zum Thema Service und Umsetzung technischer Anforderungen an Biogasmotoren gut transportiert werden konnten.
“Die Anbieter von Biogas-BHKW´s haben sich mittlerweile auf die besonderen Anforderungen der Biogasmotoren-BHKW-Betreiber besser eingestellt . Dennoch gibt es immer wieder “Baustellen” im BHKW-Betrieb, die sich mit Maßnahmen zur Schadenprävention im Service oder auch einzelnen Produktweiterentwickliungen beheben lassen.
Die angebotenen Serviceverträge von Packagern und Motorenhersteller haben – gerade mit Blick auf den Flex-Betrieb der Aggregate – noch nicht das Niveau erreicht, das Betreiber zum Vertragsabschluss führt. Mit dem Ziel, Verträge zwischen Anbieter und Kunden “auf gleicher Augenhöhe” anzubieten, wird sich die Branche diesbezüglich noch weiterentwickeln müssen.
Die zukünftigen Anforderungen an Biogas-BHKWs in Richtung Flexibilisierung des Betriebes, stärkere Wärmeauskopplung und Bewältigung der Abgasemissionsgrenzwerte wird auch die Motorentechnik verändern. Hier werden wir sehr aufmerksam die angebotenen technischen Lösungen verfolgen und aus der Sicht der Anwender kritisch begleiten, damit ein rentabler und zuverlässiger Betrieb ermöglicht wird.”
- Dipl.-Ing. Maschinenbau und Dipl.-Wirtschaftsingenieur (FH), Schwerpunkte Verbrennungskraftmaschinen, Antriebstechnik, Absatzwirtschaft
- European Energy Manager mit Projekterfahrung im Bereich Windenergieanlagen und Photovoltaikanlagen
- Instandsetzungserfahrung in der Antriebstechnik seit mehr als 25 Jahren
- Seit 2003 Projektierung und Refinanzierung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, Konzeption von modular aufgebauten (Full-) Serviceverträgen