Bedingt durch Motorklopfen treten leider häufig bei Biogasmotoren schwere Motorschäden mit zum Teil mehreren Kolbenfressern, abgerissenen Pleuelstangen oder durchgeschlagenen Kurbelgehäusen auf. Für betroffenen Betreiber war dies nicht selten mit einer kostspieligen Instandsetzung und einem kräftigen Betriebsunterbrechungs-Schaden verbunden.
Was ist Motorklopfen? Das Gas-Luftgemisch verbrennt mit einem zu großen Druckanstieg und einem zu hohen Spitzendruck zu einem zu frühen Zeitpunkt. Dies sorgt nämlich für das sehr harte Verbrennungsgeräusch, da die Druckwellen im Brennraum mit sehr großer Geschwindigkeit auf den – sich noch zum oberen Totpunkt bewegenden – Kolben treffen.
Manche Betreiber kamen mit einem blauen Auge davon, wenn der “klopfende” Motor instandgesetzt werden konnte. Doch ereilte häufig diesen wenig später erneut das gefürchtete Motorklopfen, weil eine weitere Ursache unentdeckt blieb. Und davon gibt es in der Praxis zumeist mehrere. Servicebetriebe stehen vor der Herausforderung, im Schadensfall alle vorhandene Ursachen für das Motorklopfen aufzudecken. Aber auch Betreiber können wichtige Vorboten erkennen und frühzeitig schlimme Schäden verhindern.
Ursachen für Motorklopfen
Es gibt mehr als ein dutzend Ursachen, die dieses gefährliche Phänomen auslösen. Manche sind relativ leicht auch vom Betreiber zu entdecken, andere stellen selbst erfahrenes Servicepersonal auf die Probe. Es gibt hierzu im Mitgliederbereich der IG Biogasmotoren ein Technik-Spezial, das kostenfrei zugänglich ist, und detaillierte Hinweise hierzu gibt.
Die Ursachen für Motorklopfen lassen sich jedoch nach einer klaren Systematik ordnen:
- Das Gemisch aus Gas und Luft ist zu heiß oder zu kalt,
- das Gemisch enthält zuviel Gas (entweder zu fett eingestellt oder um Ölnebeldämpfe angereichert),
- es ist zuviel Gemisch im Brennraum (Ladedruck zu hoch),
- die Kühlkreisläufe für den Motor und das Gemisch stellen keine ausreichende Kühlleistung bereit,
- der Zündzeitpunkt erfolgt zu früh und / oder es gibt weitere Zündquellen durch heiße Ablagerungen im Brennraum.
Mit Blick auf die Kühlkreisläufe kann der Betreiber schon klären, ist ausreichender Kühlmitteldruck vorhanden, sind die Wärmetauscher und Notkühler “fit” und nicht verschmutzt und wann wurde das Kühlmittel auf seine chemische Zusammensetzung (z.B. wegen aggressiver Abbauprodukte durch Überhitzung) zuletzt geprüft.
Klopfschäden sind daher tückisch, da sich manche Ursache gut versteckt und nach einer Reparatur des Symptoms wieder wirksam wird und so zum wiederholten Mal zuschlägt. Damit dies nicht passiert, empfehlen wir einen Blick ins Technik Spezial Motorklopfen unseres Mitgliederbereiches, das auch den Club-Mitgliedern kostenfrei zum Kennenlernen zur Verfügung steht.