
Geschäftsführer der IG Biogasmotoren
Es war an einem Januartag des Jahres 2013, als ich mit Peter Krabbe zum Thema „Einsatz von erneuerbaren Energien in Unternehmen“ ins Gespräch kam, wir unsere Erfahrungen austauschten und dann im Gespräch irgendwann der Satz fiel, der mich aufhorchen ließ: „Wir haben mit unseren Biogasmotoren wieder einen schweren Motorenschaden und müssen irgend etwas Grundsätzliches dagegen unternehmen.“
Ich begann mich sofort für dieses Thema zu interessieren – aus zwei Gründen: einmal teilte ich die Leidenschaft für Verbrennungskraftmaschinen schon aus familiären Gründen – mein Vater war Schiffmotorenbauer. Ich war seit meiner Kindheit fasziniert von den Maschinen, die mit Kraftstoff gespeist, Fahrzeuge und Maschinen antrieben. Für mich war schon früh klar, dass ich Maschinenbau mit der Spezialisierung Verbrennungskraft-maschinen studieren würde, was ich später auch tat.
Der andere Grund bestand darin, dass meine eigenen beruflichen Erfahrungen als Maschinenbau-ingenieur in der Instandsetzung von Fahrzeugen und Geräten diese heftigen Motorenprobleme nicht bestätigen konnte. Es musste also einen sehr speziellen Grund für diese auffällig hohe Zahl von Motorenschäden in den Biogas-BHKWs der landwirtschaftlichen Betreiber geben. Mittlerweile weiß ich, welche Gründe zu diesen Schäden geführt haben und auch aktuell noch führen.
Ich lernte wenig später die „Leidensgenossen“ von Peter Krabbe kennen, die alle selbst eine Biogasanlage betreiben oder Gesellschafter einer derartigen Anlage sind. Nach einiger Vorbereitung im Frühjahr und Sommer des Jahres 2013 wurde eine Interessen Gemeinschaft Biogasmotoren gegründet. Als Mitgründer dieses (wirtschaftlich tätigen) Vereines bringe ich meine motorentechnischen Erfahrungen ein und übernahm die Geschäftsführung des Vereines.
Die Motorenhersteller waren mir schon aus meiner Zeit als Refinanzierer von Investitionsgütern bekannt, sodass ich über diese Erfahrungsbrücken die Anforderungen der landwirtschaftlichen Betreiber in Richtung Hersteller insbesondere zum Thema Service und Umsetzung technischer Anforderungen an Biogasmotoren sehr gut transportieren konnte.

„Die Anbieter von Biogas-BHKW´s haben sich bislang nur unzureichend auf die besonderen Anforderungen der Biogasmotoren-Betreiber eingestellt und verfehlen derzeit die Zuverlässigkeits-Anforderungen. Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, dass Hersteller ihre Komponenten einseitig auf hohe Wirkungsgrade optimieren.
Die angebotenen Serviceverträge von Packagern und Motorenhersteller haben noch nicht das Niveau erreicht, dass man von Verträgen zwischen Anbieter und Kunden „auf gleicher Augenhöhe“ sprechen könnte, die Branche wird sich diesbezüglich noch weiterentwickeln müssen.
Die zukünftigen Anforderungen an Biogasanlagen-Betreiber in Richtung Flexibilisierung des Betriebes wird auch die Motorentechnik veränden. Hier werden wir sehr aufmerksam die angebotenen technischen Lösungen verfolgen und aus der Sicht der Anwender kritisch begleiten, damit ein rentabler und zuverlässiger Betrieb ermöglicht wird.“
- Dipl.-Ing. Maschinenbau und Dipl.-Wirtschaftsingenieur (FH), Schwerpunkte Verbrennungskraftmaschinen, Antriebstechnik, Absatzwirtschaft
- European Energy Manager mit Projekterfahrung im Bereich Windenergieanlagen und Photovoltaikanlagen
- Instandsetzungserfahrung in der Antriebstechnik seit mehr als 25 Jahren
- Seit 2003 Projektierung und Refinanzierung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, Konzeption von modular aufgebauten (Full-) Serviceverträgen
- Inhaber der Lintea Unternehmensberatung seit 2003 mit dem Fokus Schlanke Prozesse im Vertrieb und Service für Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau